2017, Workshopverfahren Torfeld Süd – Stadion Aarau

Workshopverfahren Torfeld Süd – Stadion Aarau, 2017

Neue Fussballstadien werden finanziell oft durch Mantelnutzungen getragen. Unter dem 2009 geplanten Stadion des FC Aarau war ein Einkaufszentrum sowie Büro- und Wohnnutzungen geplant. Durch ein verändertes Umfeld war das Stadionprojekt in der geplanten Form jedoch nicht mehr wirtschaftlich realisierbar.

Die nötige Finanzierung soll über eine Vergrösserung der Ertragsfläche erreicht werden. Statt der Verkaufsnutzung soll aber, nicht zuletzt im Sinne der längerfristigen Entwicklungsziele der Stadt Aarau, ein hoher Wohnanteil mit ergänzenden Gewerbenutzungen entstehen.

Eine durch uns 2016 erstellte Machbarkeitsstudie zeigte, dass die für die Querfinanzierung des Fussballstadions erforderliche Ertragsfläche auf der beschränkten Grundstücksfläche um das Fussballstadion nur erreicht werden kann, wenn in die Höhe gebaut wird.

Die Bauherrschaft HRS lud daher drei Teams zu einem vierstufigen Workshopverfahren ein. Dieses Verfahren ermöglicht den direkten Dialog zwischen den Planungsteams und dem Begleitgremium. Dadurch kann die Aufgabenstellung im Laufe des Planungsprozesses auf interaktive Weise präzisiert und auf relevante Rahmenbedingungen flexibel reagieren.

In ein ersten Phase musste die städtebauliche Situation geklärt, in der zweiten ein Richtprojekt ausgearbeitet werden.

Unsere städtebauliche Lösung überzeugte das Begleitgremium. Vier Wohnhochhäuser flankieren das neue Stadion des FC Aarau. Eine vielgestaltige Freiraumstruktur ordnet die öffentliche Erdgeschossebene und koppelt das Areal an die städtebaulichen Synapsen der Umgebung.

Workshopverfahren Torfeld Süd – Stadion Aarau

Die Hochhäuser und das Stadion wurden anschliessend den verschiedenen Teams für das Richtprojekt zugewiesen.

Die von uns entworfenen Hochhäuser B und C besitzen ein besonderes Raumprogramm. In beiden Hochhäusern befinden sich kompakt geschnittene 1.5- bis 4.5-Zimmer-Wohnungen, die zusammen mit Gemeinschaftseinrichtungen wie Ateliers, Waschküchen, Terassen und einer Zuschauertribüne für die Fussballfans unter den Bewohnerinnen und Bewohnern eine lebendige Nachbarschaft formieren.

An den Turm B dockt ausserdem ein Sockelbau mit einem aufgesattelten Hotel an. Im Untergeschoss befindet sich ein Grossverteiler, im Erdgeschoss Gewerberaum.