Lichträume als Orientierungshilfen
Wohnhäuser Alte Landstrasse, Kloten
Mit nur drei Treppenhäusern 108 Wohnungen erschliessen!
Damit diese Idee überzeugend gelingt, haben wir in jedes Treppenhaus drei vertikale Lichträume eingebaut. Darin wird Tageslicht bis in das zweite Untergeschoss geführt.
Zusätzlich wird die Chance genutzt diese Schächte mit unterschiedlichen, starken Farben auszumalen. Diese stehen im Kontrast zur zurückhaltenden Farbigkeit und Materialisierung der Erschliessungsgänge.
Abgerundete Öffnungen strahlen bunt in die Wege zu den Wohnungen. Wegen der «runden Ecken» kann das Auge diese Räume nicht mehr verorten. Die Wirkung ist verblüffend und das Heimkommen erinnert an das Begehen einer Kunstinstallation des grossen James Turell.
Der Alltag wird ganz schön bunt
Wohnüberbauung Geistlich, Schlieren
Das Besondere an dieser Wohnüberbauung ist die grosszügige Eingangshalle, die vom Park und von der Strasse betreten wird. Zwei unterschiedlich gestaltete Höfe belichten diese vier Meter hohe Halle. Zehn Treppenhäuser gruppieren sich um diesen vielseitig nutzbaren Raum und erschliessen die über 200 Wohnungen.
Dank einer intensiven Farbgebung – jedes Treppenhaus ist in einer anderen Farbe, aber doch ähnlich gestrichen – erhält jeder Wohnungseingang seine individuelle Adresse. Für die Schweiz ungewohnt und fröhlich soll es werden!
Sägeroesches Bauen meets Pop-Art
Zwei Häuser an der Sägestrasse, Kreuzlingen
Drei Erschliessungssysteme auf einen Streich: Laubengang, Treppenhaus und 'Rue intérieure". – Wie das tief, tief drinnen so richtig zum Leuchten gebracht wird? Oblichter werden bei uns traditionell farbig ausgemalt! Ein bisschen Roesch muss sein ... und ewig lockt die Polychromie.
Farben kosten (fast) nichts – oder "Think Pink"
Zwei Wohnhäuser für Studierende und das Personal des Universitätsspitals, Zürich-Binz
Der Kostendruck war allgegenwärtig. Nur mit einer äusserst rationellen Bauweise, der Reduktion auf das Nötigste und Vorfabrikationen war es uns möglich, die strengen Kostenvorgaben einhalten. Trotzdem konnten wir die „Goethe-Treppe“ bauen und einen Aussenraum schaffen, der den Ort zum Ort macht.
Wenige, aber sorgfältig gewählte Farben unterstützen hier die räumlichen Ideen und erzeugen eine Stimmung, die nicht so recht ins beige Zürich passen will – und vielleicht gerade deswegen der Binz 111 seinen eigenen Charakter geben.
Ein Mann für alle Fälle: Der Künstler Peter Roesch – der für viele unserer Bauten die Farben gestaltet hat – wurde im Oktober 2017 mit dem Luzerner Kulturpreis geehrt.
"Seine Malerei zeichnet sich durch ein aussergewöhnliches Gespür für Farben aus! Es sind oft kräftige Farben, die in langwierigen Entstehungsfindungen – durch wiederholtes Auftragen der Farbpigmente – den Bildern eine magische Tiefe verleihen. Dazu gesellen sich frei und schwungvoll aufgetragene Linien, die auf den Leinwänden zusammen mit den Farben eigene Leben entwickeln oder mystische Figuren halb Mensch, halb Tier zeigen."
Auszug aus der Rede von Patrick Gmür anlässlich der Verleihung des Luzerner Kulturpreises.
It's about space!
Umbau und Erweiterung Schulhaus Scherr, Zürich
Im Film „Creature Comforts“ von Nick Parks, dem Erfinder von Wallace & Gromit, gibt es eine humorvolle Sequenz: Ein brasilianischer Puma wird in einem europäischen Zoo interviewt. „It’s about space!“ spricht der Puma mit herrlichem Akzent in das Mikrofon.
Dieser Satz steht für die farbigen Innenräume. Alle Register einer Farb- und Lichtregie haben wir hier gezogen. Sie machen Pausenhalle und Erschliessungen räumlich erlebbar. Aber das Beste ist: Sie bewegen die Gemüter. Architektur soll berühren, das ist uns wichtig!
Kontrapunkt: Zurückhaltende Materialisierung und Farben
Wohn- und Bürohaus Hard Turm Park, Zürich
Die mineralische Materialisierung und die helle Tonalität erfüllen hauptsächlich zwei Zwecke: Einerseits wird durch die fein abgestuften Grau- und Weisstöne die charaktervolle Plastizität des Baukörpers betont. Andererseits veredeln die sandgestrahlten und geschliffenen Betonelemente der Loggiabrüstungen die konventionelle Materialisierung des Hauses und stellen eine optische Verbindung zum Bürohaus her.
Farbrausch
Wohn- und Gewerbeüberbauung JAMES, Zürich
Acht Jahre haben wir uns intensiv mit dieser Überbauung beschäftigt. Als gesamtverantwortliche Planer gelang es uns, eine kreative Dynamik zwischen allen am Bau Beteiligten zu schaffen. Die 18 mexikanischen Farben, die wir zusammen mit unserem Freund, dem Künstler Peter Roesch, ausgewählt haben, zeugen von der damaligen Stimmung. Und mehr, diese Farben geben den drei Bauten – aussen wie innen – eine noch heute in Zürich einzigartige Identität.
Wright meets Barragán
Mehrfamilienhaus Hirschi, Adligenswil
Frank Lloyd Wright hat wunderbare und eindrückliche Präriehäuser gebaut. Diese stehen – neben der Arbeit im Schnitt und der anspruchsvollen Topographie – als Vorbilder für unseren Entwurf. Aber nicht nur. Der älteste Sohn der Bauherrschaft heiratete in der Planungszeit eine Mexikanerin. Für uns Grund, mit einer mexikanischen Farbpalette aus den 1950-Jahren zu experimentieren, nach dem Motto: Wright meets Barragán!